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1342. August 25. Frankenstein (dat.).

dom. prox. p. d. st. Bartholomei ap.

Nikolaus, Herzog v. Schlesien u. Herr in Munstirberg (Münsterberg) [Grotefend, Stammt. IV, 13] bek., daß er seinem Getreuen, dem edlen Mann, Ritter Nikolaus v. Dangelwicz (Dammelwitz, Kr. Ohlau) [Vgl. Reg. 6388] auf dessen Bitte gestattet hat, sein Allod in Beyczano [Auf der Rückseite der Urk. von derselben Hand geschrieben: "litera protestacionis Nicolai ducis Munstirbergensis de exposicione allodii in Byczen."] (Baitzen) im Münsterberger Distrikt in Bauerngüter umzuwandeln (in hereditates convertere) und aus den Ackerhufen (de mansis aratoriis) Zinshufen zu machen u. gewährt ihm, seinen Erben und rechtmäßigen Nachfolgern auf den gen. Hufen, so viel Erbe (hereditates) auch immer aus diesem Allod gebildet ist, die hzgl. Geld- u. Getreideabgaben, die Münzgelder u. die übrigen hzgl. Rechte, wie immer sie benannt werden, zu behalten u. für ewige Zeiten ruhig zu besitzen.

Z.: Die edlen Männer, Herren Ulrich v. Lewinrode (Löwenrode), Johann v. Budow, Sewring v. Byberstein (Biberstein), Wytko Boemus (d. Böhme) [Johannes Witko, Sohn eines böhm. Ritters; vgl. Pfitzner, Gesch. d. Klost. Heinrichau (Bresl. 1846) S. 134], Ramuold Stoschonis (Stosch), Cunad gen. v. Reybenicz (Reibnitz), hzgl. Vasallen, u. Herr Johann v. Alta Muta (Hohenmauth i. Böhmen), Kanonikus d. Bresl. Kreuzkirche, Prötonotar des hzgl. Hofes [Über die viel umstrittene Frage, ob der hzgl. Münsterberger Protonotar Joh. v. Hohenmauth identisch ist mit dem späteren kaiseil. Kanzler, dem bekannten Joh. v. Neumarkt, hat zuletzt in ablehnendem Sinne E. Schieche, Die Herkunft Johanns von Neumarkt i. Archiv f. Kulturgeschichte Bd. XX (1929), S. l6 ff. gehandelt. Vgl. dazu K. Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation, Bd. IV (1929), S. 28 Anm. 1].


Bresl. Staatsarch. Rep. 88 Zisterz.-Klost. Kamenz Nr. 120. Orig. Perg. m. d. an roten Seidenfäden hängenden Reitersiegel [Abgebildet bei Roehl, Über die Bildnissiegel der schles. Fürsten im 13. u. 14. Jahrh. in Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. Schles. Bd. 26, Tafel 8 Nr. 15.] des Hzgs Nikolaus mit dem Adlerrücksiegel [Vgl. die Beschreibung bei Pfotenhauer, a. a. O., S. 144, woselbst auch die Umschrift des hzgl. Reitersiegels angegeben ist]. Nicht fehlerfreier Abdruck [Das sinnstörende "ex ipsos allodio" (Zeile 6 v. unten auf S. 143) ist in "ex ipso allodio" zu verbessern] bei Pfotenhauer, Urk. d. Klost. Kamenz (Cod. dipl. Sil. X), S. 143 f.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.